Protoplanetare Scheiben, die Geburtsstätten der Planeten, werden in ihrer frühen Entwicklungsphase voraussichtlich gravitativ instabil sein. IM Lup, ein bekannter T-Tauri-Stern, ist von einer protoplanetaren Scheibe mit Spiralarmen umgeben. Wahrscheinlich wurde die Scheibe durch Gravitationsinstabilität verursacht. Die IM Lup-Scheibe wurde mit verschiedenen Methoden beobachtet, aber die Entwicklung eines einheitlichen Erklärungsmodells ist eine Herausforderung. Hier präsentieren wir ein physikalisches Modell der IM Lup-Scheibe, das eine umfassende Erklärung für diverse Beobachtungen von Nahinfrarot- bis zu Millimeterwellenlängen bietet. Unsere Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung der Staubfragilität für die Erhaltung der beobachteten Millimeteremission und zeigen die Präferenz für mäßig porösen Staub zur Erklärung der beobachteten Millimeterpolarisation. Wir finden auch, dass die innere Scheibenregion wahrscheinlich durch Gasakkretion erhitzt wird, was eine natürliche Erklärung für die helle Millimeteremission innerhalb von 20 AE bietet. Die aktiv erhitzte innere Region im Modell wirft einen 100 AE großen Schatten, der nahtlos mit der Beobachtung des nahinfraroten Streulichts übereinstimmt. Die Akkretionsheizung unterstützt auch das fragile Staubszenario, in dem die Akkretion die Scheibenmittelebene effizient erhitzt. Aufgrund der Fragilität des Staubs ist es unwahrscheinlich, dass ein potentiell eingebetteter Planet bei 100 AE durch Kieselakkretion in der glatten Scheibe entstanden ist, was darauf hindeutet, dass lokale Staubanreicherungen die Kieselakkretion gefördert haben oder dass es alternative Wege wie die äußere Migration oder die gravitative Fragmentierung gibt.