Stiefmütterchen zählen zu den farbenfrohsten Frühlingsblumen und sind aus Gärten, Balkonkästen und Pflanzschalen kaum wegzudenken. Doch wie kältefest sind sie wirklich? Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Pflanzen? Und sind sie eigentlich mehrjährig? Hier finden Sie die wichtigsten Antworten und Pflegetipps.
Winterharte Blütenpracht – aber nicht bei allen Sorten
Grundsätzlich gelten Stiefmütterchen, die direkt ins Beet gepflanzt wurden, als frostverträglich. Besonders robust zeigen sich dabei Hornveilchen (Viola cornuta) und das Wilde Stiefmütterchen (Viola tricolor). Vorsicht ist jedoch bei Exemplaren geboten, die früh im Jahr im Handel angeboten werden: Diese stammen oft aus dem Gewächshaus und sind empfindlich gegenüber Frost. Wer solche Pflanzen gekauft hat, sollte sie erst ab Mitte März ins Freie setzen – idealerweise nach den letzten Nachtfrösten.
Anders sieht es bei Stiefmütterchen aus, die bereits im Herbst eingepflanzt wurden. Diese haben sich an die Witterung gewöhnt und überstehen Kälteperioden meist problemlos. Zwar schließen sie bei Frost ihre Blüten, erholen sich aber rasch bei milderen Temperaturen. Zum Schutz vor starken Frösten empfiehlt es sich, die Pflanzen mit Vlies oder Tannenzweigen zu bedecken. In Kübeln kultivierte Stiefmütterchen benötigen ebenfalls einen Winterschutz, etwa durch isolierende Materialien am Topf oder ein geschütztes Plätzchen.
Pflanzzeit: Frühjahr oder Herbst – beides ist möglich
Stiefmütterchen lassen sich flexibel pflanzen – von März bis in den Oktober hinein. Wer sie im Frühjahr setzt, darf sich bis in den Sommer hinein an ihrer Blüte erfreuen. Im Herbst gepflanzte Exemplare überdauern den Winter und blühen im darauffolgenden Frühjahr erneut.
Wichtig ist ein Pflanzabstand von etwa zehn Zentimetern, damit die Blumen ausreichend Platz zum Wachsen haben. Besonders attraktiv wirken Stiefmütterchen, wenn sie in Gruppen gesetzt werden – sei es im Beet, im Balkonkasten oder als Unterpflanzung unter Sträuchern.
Pflegeleicht mit kleinen Ansprüchen
Stiefmütterchen bevorzugen einen sonnigen Standort, kommen aber auch im Halbschatten gut zurecht. Je mehr Licht, desto üppiger fällt die Blüte aus. Staunässe vertragen sie nicht – dennoch mögen sie gleichmäßige Feuchtigkeit. Der Boden sollte nährstoffreich und gut durchlässig sein.
Ein kleiner Pflegetipp: Wer regelmäßig verwelkte Blüten entfernt, fördert die Bildung neuer Knospen und verlängert die Blütezeit deutlich. So bleiben die Pflanzen bis in den Sommer hinein attraktiv.
Einjährige Gäste oder doch mehrjährige Dauerblüher?
In der Regel sind Stiefmütterchen einjährig – sie blühen über eine Vegetationsperiode hinweg. Manche Arten können bei günstigen Bedingungen auch über mehrere Jahre wachsen, verlieren mit der Zeit aber ihre ursprüngliche Form und Blühfreude. In solchen Fällen ist es ratsam, sie durch neue Pflanzen zu ersetzen.
Mit etwas Glück säen sich Stiefmütterchen sogar selbst aus. Bleiben verwelkte Blüten an der Pflanze, bilden sich Samenkapseln, aus denen im nächsten Jahr neue Pflanzen wachsen können – ein natürlicher Kreislauf, der den Frühling jedes Jahr aufs Neue erblühen lässt.