Rhabarber ist ein vielseitiges Stangengemüse, das in der Küche meist wie Obst verwendet wird. Besonders beliebt ist es als Zutat für Kompott oder Kuchen. Aufgrund seiner unkomplizierten Pflege und hohen Widerstandsfähigkeit ist Rhabarber eine geschätzte Kulturpflanze für den heimischen Garten.
Der richtige Zeitpunkt für das Pflanzen von Rhabarber
Die beste Pflanzzeit für Rhabarber ist das frühe Frühjahr, aber auch eine Herbstpflanzung ist möglich. Der Standort sollte halbschattig bis sonnig sein, während der Boden tiefgründig und gut durchlässig sein sollte. Vor dem Pflanzen empfiehlt es sich, die Erde etwa 70 Zentimeter tief umzugraben und mit Kompost sowie Hornspänen anzureichern. Da Rhabarber viel Platz benötigt, sollte pro Pflanze mindestens ein Quadratmeter eingeplant werden. Eine gleichmäßige Bewässerung ist essenziell, jedoch darf keine Staunässe entstehen. Da Rhabarber sehr frostresistent ist, ist ein Winterschutz nicht erforderlich.
Rhabarber im Topf kultivieren
Auch wer keinen Garten hat, kann Rhabarber problemlos auf dem Balkon anbauen. Dafür ist ein großer Pflanzbehälter mit mindestens 50 Litern Fassungsvermögen ideal. Wichtig ist ein Abflussloch, damit überschüssiges Wasser abfließen kann und keine Staunässe entsteht. Zur optimalen Nährstoffversorgung empfiehlt es sich, alle drei Wochen Gemüsedünger ins Gießwasser zu geben.
Wann und wie wird Rhabarber geerntet?
Obwohl erste Stangen bereits im Jahr nach der Pflanzung geerntet werden könnten, ist es ratsam, den Pflanzen in den ersten beiden Jahren Zeit zum Wachsen zu geben. Erst im dritten Jahr sollte mit der Ernte begonnen werden, wobei sechs bis sieben Stangen pro Pflanze entnommen werden können.
Es ist wichtig, nicht alle Stangen auf einmal zu entfernen, da die verbleibenden Triebe für die Photosynthese benötigt werden und zur Bildung neuer Stiele beitragen. Rhabarberstangen sollten immer herausgedreht und nicht abgeschnitten werden, um Infektionen durch Krankheitserreger oder Pilze zu vermeiden. Ein Messer sollte lediglich zum Entfernen der Blätter verwendet werden.
Die Erntezeit endet traditionell am 24. Juni, dem Johannistag. Ab diesem Zeitpunkt steigt der Oxalsäuregehalt in den Stielen stark an, was in hohen Dosen gesundheitsschädlich sein kann. Die Blätter des Rhabarbers eignen sich gut als Mulch für das Gemüsebeet und können im Herbst kompostiert werden. Falls die Pflanze bereits im Juni Blüten bildet, sollten diese entfernt werden, da sie der Pflanze unnötig Kraft rauben. In der Floristik werden die dekorativen Blüten jedoch zunehmend als Blickfang in sommerlichen Sträußen geschätzt.
Empfohlene Rhabarber-Sorten
Es gibt zahlreiche bewährte Rhabarber-Sorten. Besonders beliebt sind die Sorten „Vierländer Blut“, „Holsteiner Blut“ und „Goliath“. Letztere zeichnet sich durch besonders lange Stiele aus, die bis zu 90 Zentimeter erreichen können. Wer eine robuste und ertragreiche Sorte sucht, ist mit diesen bewährten Varianten bestens beraten.