8K-Fernseher verschwinden nun doch nicht vom Markt. Die Hersteller finden ein Schlupfloch, damit die Luxusgeräte die Stromsparvorgaben der EU erfüllen.

Jetzt steht es fest: Fernseher der Güteklasse 8K wird es auch in Europa weiterhin geben. Monatelang sah es so aus, als könnten sie aus den Läden verschwinden, denn alle bekannten Zahlen über ihren Stromverbrauch legten den Schluss nahe, dass sie an der neuen, seit dem 1. März gültigen EU-Richtlinie zur Energieeffizienz scheitern würden.

Allerdings hatten wir auch nicht ausgeschlossen, dass die Hersteller ein Schlupfloch finden könnten. Schließlich hatte Samsung schon auf der Fachmesse CES zu Anfang des Jahres selbstsicher verkündet, alle 8K-Modelle des Jahrgangs 2022 würden den Anforderungen der EU genügen. Sony ließ Ähnliches verlautbaren, und inzwischen hat sogar LG, das einzige Unternehmen, das seine 8K-Geräte mit relativ energiehungrigen OLED-Schirmen baut, EU-Kompatibilität versprochen. So wird es jetzt auch gemacht: Alle Hersteller liefern ihre Geräte mit stromsparenden Eco-Voreinstellungen aus. Wünscht der Kunde mehr Licht auf der Bildfläche, kann er die stromsparende Vorgabe überschreiben.

Mehr als 33 Millionen Pixel

Zur Erinnerung: Auf einem 8K-Schirm tummeln sich viermal so viele Bildpunkte wie auf einem 4K-Fernseher und 16-mal so viele wir auf einem TV-Gerät mit Full-HD-Auflösung. 8K-Skeptiker verweisen darauf, dass es noch gar keine adäquaten Inhalte für dieses ultrafeine Darstellungsvermögen gibt – von selbst gedrehten Werken aus hochpotenten Foto- und Videokameras einmal abgesehen. Und ein Vergleich mit allem Material, das hierzulande die öffentlich-rechtlichen TV-Sender ins Wohnzimmer bringen, wirkt geradezu ernüchternd: 921.600 Pünktchen je Einzelbild übertragen die TV-Stationen, mehr als 33 Millionen können 8K-Fernseher darstellen.

Dennoch: 8K ist eben der nächste Schritt in der Technik-Evolution. Er hängt eng zusammen mit der Entwicklung der Bildschirmgrößen: Je mächtiger die Bildfläche, desto größer und damit sichtbarer werden auch die einzelnen Pixel – wenn sie sich nicht entsprechend vermehren. Für Bildschirme mit einem Diagonalmaß von 65 oder gar 75 Zoll ist das feine Raster eine opulente, aber plausible Lösung, denn selbst Material mit niedriger Auflösung wirkt dort, entsprechend hochskaliert, sogar aus kurzer Distanz glatt, fein und detailliert. Aber: 8K auf Maxi-Displays steht für die absolute Luxusklasse mit bisher nur marginalen Verkaufszahlen, und dabei wird es auch vorerst bleiben.